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Keilriemen kaufen: Alles über Arten, Maße & Normen
Keilriemen sind essenzielle Bauteile in vielen Maschinen und Fahrzeugen, da sie eine zuverlässige Kraftübertragung zwischen verschiedenen Antriebskomponenten ermöglichen. Ob in der Automobilindustrie, der industriellen Fertigung oder in Haushaltsgeräten – Keilriemen sorgen für eine effiziente und reibungslose Funktion.
Was sind Keilriemen und wie funktionieren sie?
Keilriemen übertragen mechanische Energie zwischen Motor und verschiedenen Antriebskomponenten, indem sie die Drehbewegung einer Riemenscheibe auf eine oder mehrere weitere Riemenscheiben übertragen. Aufgrund ihrer trapezförmigen Bauweise bieten Keilriemen eine hohe Reibungskraft, die eine effiziente Kraftübertragung ermöglicht. Durch ihre besondere Form und das flexible Material passen sich Keilriemen den Rillen der Riemenscheiben optimal an.
Keilriemen oder Zahnriemen – Welche Antriebsart ist die richtige?
Sowohl Keilriemen als auch Zahnriemen werden für die Kraftübertragung eingesetzt, unterscheiden sich jedoch in ihrer Bauweise und Funktionsweise:
Keilriemen:
- Haben eine trapezförmige Form und übertragen die Kraft durch Reibung.
- Sind besonders für Anwendungen geeignet, bei denen eine flexible und elastische Kraftübertragung erforderlich ist.
- Werden häufig in Fahrzeugen (z. B. für die Lichtmaschine), Maschinen und Haushaltsgeräten eingesetzt.
- Lassen sich einfach spannen und tauschen.
Zahnriemen:
- Besitzen eingearbeitete Zähne, die direkt in die Riemenscheibe eingreifen.
- Übertragen Kraft formschlüssig, also ohne Schlupf.
- Werden in Anwendungen genutzt, bei denen eine exakte Synchronisation erforderlich ist, z. B. beim Steuertrieb von Verbrennungsmotoren.
- Sind weniger elastisch als Keilriemen und erfordern eine genauere Justierung.
Welche Antriebsart die richtige ist, hängt von der Anwendung ab: Für einfache und robuste Kraftübertragungen mit hoher Belastbarkeit eignen sich Keilriemen. Für präzise Synchronisation ohne Schlupf sind Zahnriemen die bessere Wahl.
Aufbau und Material eines Keilriemens
Ein Keilriemen besteht aus mehreren Schichten, die für Flexibilität, Stabilität und Haltbarkeit sorgen:
Deckschicht:
- Besteht aus einer widerstandsfähigen Gummimischung, die vor Abrieb und äußeren Einflüssen schützt.
Zugstrang:
- Enthält Textilfasern oder Stahlseile, die die Zugkraft aufnehmen und für Stabilität sorgen.
- Verhindert, dass sich der Riemen zu stark dehnt.
Tragschicht:
- Unterstützt die Formstabilität des Keilriemens.
- Sorgt für eine optimale Kraftübertragung durch hohe Reibung mit der Riemenscheibe.
Materialien:
Moderne Keilriemen bestehen meist aus synthetischem Gummi, der langlebig und abriebfest ist. Der Zugstrang kann je nach Belastung aus Polyester, Aramid oder Stahlseilen bestehen. Hochwertige Modelle sind zusätzlich mit einer Gewebeschicht verstärkt, um die Lebensdauer zu verlängern.
Keilriemenarten und Anwendungsbereiche
Keilriemen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die je nach Einsatzzweck spezifische Eigenschaften aufweisen.
Klassische Keilriemen und Schmalkeilriemen – Unterschiede, Vorteile & DIN-Normen
Klassische Keilriemen haben eine trapezförmige Bauweise und sind nach DIN 2215 genormt. Sie werden in zahlreichen Maschinen eingesetzt und sind für ihre robuste und zuverlässige Kraftübertragung bekannt. Dank ihrer Form bieten sie eine hohe Reibung mit der Riemenscheibe, was eine effiziente Drehmomentübertragung ermöglicht.
Schmalkeilriemen sind eine Weiterentwicklung der klassischen Variante und zeichnen sich durch eine schlankere Bauweise aus. Sie sind nach DIN 7753 genormt und ermöglichen eine höhere Leistungsübertragung bei gleichem Bauraum. Dadurch sind sie ideal für moderne Maschinen und Antriebe, bei denen hohe Drehzahlen und eine kompakte Bauweise erforderlich sind. Ihre verstärkte Zugschicht sorgt zudem für eine längere Lebensdauer und eine verbesserte Beständigkeit gegenüber hohen Belastungen.
Doppelkeilriemen: Für besonders leistungsstarke Anwendungen
Doppelkeilriemen sind eine spezielle Form des Keilriemens, die beidseitig Kraft übertragen kann. Sie haben eine symmetrische Bauweise und werden überall dort eingesetzt, wo mehrere Riemenscheiben gleichzeitig angetrieben werden müssen. Dies ist besonders in landwirtschaftlichen Maschinen oder Industrieanlagen der Fall, wo hohe Belastungen und komplexe Antriebssysteme vorliegen. Durch ihre doppelseitige Nutzbarkeit bieten Doppelkeilriemen eine besonders effiziente Kraftübertragung und ermöglichen kompakte Antriebslösungen in anspruchsvollen Umgebungen.
Keilriemen für Lichtmaschine, Trockner und andere Geräte
Keilriemen sind in vielen Maschinen und Haushaltsgeräten unverzichtbar. In Fahrzeugen kommen sie beispielsweise beim Antrieb der Lichtmaschine, der Servolenkung und des Klimakompressors zum Einsatz. Hier sorgen sie für eine zuverlässige Energieübertragung und tragen maßgeblich zur Funktionalität des Fahrzeugs bei.
Auch in Haushaltsgeräten wie Wäschetrocknern sind Keilriemen entscheidend. Sie verbinden den Motor mit der Trommel und ermöglichen so eine gleichmäßige Drehbewegung. Da Trockner oft über viele Jahre hinweg im Einsatz sind, unterliegen ihre Keilriemen natürlichem Verschleiß und müssen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Neben diesen Anwendungen finden Keilriemen auch in Industrieanlagen, landwirtschaftlichen Maschinen und vielen weiteren technischen Systemen Verwendung.
Keilriemenmaße: Wie finde ich die richtige Größe?
Die Wahl der richtigen Keilriemengröße ist entscheidend für eine optimale Kraftübertragung und eine lange Lebensdauer des Antriebs. Keilriemen werden in verschiedenen Profilen und Längen angeboten, die sich nach genormten Maßangaben richten. Entscheidend für die Auswahl sind die Breite, Höhe und der Umfang des Riemens, da nur ein exakt passender Keilriemen eine zuverlässige Funktion gewährleistet.
Um die passende Größe zu bestimmen, sollte zunächst geprüft werden, ob auf dem alten Keilriemen eine Kennzeichnung vorhanden ist. Falls nicht, kann die Länge des vorhandenen Riemens gemessen oder anhand der Riemenscheiben berechnet werden. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Innenlänge, Außenlänge und Wirklänge, da je nach Hersteller unterschiedliche Maße angegeben werden.
Keilriementabelle: Wichtige Maße auf einen Blick
Profil | Obere Breite (mm) | Höhe (mm) | Norm |
---|---|---|---|
Z/10 | 10.0 | 6 | DIN 2215 |
A/13 | 13.0 | 8 | DIN 2215 |
B/17 | 17.0 | 11 | DIN 2215 |
C/22 | 22.0 | 14 | DIN 2215 |
D/32 | 32.0 | 19 | DIN 2215 |
E/40 | 40.0 | 25 | DIN 2215 |
SPZ | 9.7 | 8 | DIN 7753 |
SPA | 12.7 | 10 | DIN 7753 |
SPB | 16.3 | 13 | DIN 7753 |
SPC | 22.0 | 18 | DIN 7753 |
Wartung und Austausch von Keilriemen
Damit ein Keilriemen zuverlässig funktioniert und eine lange Lebensdauer hat, ist eine regelmäßige Wartung essenziell. Keilriemen unterliegen durch den ständigen Einsatz einem natürlichen Verschleiß, der sich negativ auf die Kraftübertragung auswirken kann. Ein rechtzeitiger Austausch verhindert plötzliche Ausfälle und sorgt dafür, dass Maschinen und Fahrzeuge einwandfrei arbeiten. Neben dem Wechsel des Keilriemens spielt auch die richtige Spannung eine entscheidende Rolle, um eine optimale Leistungsübertragung sicherzustellen.
Wann sollte ein Keilriemen gewechselt werden?
Ein Keilriemen sollte regelmäßig auf Abnutzungsspuren überprüft werden. Sichtbare Risse, ausgefranste Ränder oder eine deutliche Materialverhärtung sind klare Anzeichen dafür, dass der Riemen seine Funktion nicht mehr zuverlässig erfüllen kann. Auch wenn der Keilriemen ungewöhnliche Geräusche verursacht oder in der Riemenscheibe durchrutscht, ist ein Austausch notwendig.
Neben sichtbaren Schäden gibt es auch weniger offensichtliche Anzeichen für einen notwendigen Wechsel. Ein Verlust der Spannung oder eine reduzierte Leistung können darauf hindeuten, dass der Riemen sich gedehnt hat und nicht mehr optimal auf der Riemenscheibe aufliegt.
Die richtige Spannung: Tipps zur Justierung mit der Spannrolle
Die korrekte Spannung des Keilriemens ist entscheidend für seine Funktionalität und Lebensdauer. Ist der Riemen zu locker, kann er durchrutschen und die Kraftübertragung beeinträchtigen. Eine zu hohe Spannung führt hingegen zu einer erhöhten Belastung der Lager und kann zu einem vorzeitigen Verschleiß des Riemens führen.
In vielen Antriebssystemen wird die Spannung mithilfe einer Spannrolle für Keilriemen reguliert. Diese sorgt dafür, dass der Riemen stets mit der optimalen Spannung auf den Riemenscheiben aufliegt. Beim Einstellen der Spannung sollte darauf geachtet werden, dass der Keilriemen weder zu straff noch zu locker sitzt. Ein leichter, aber nicht zu großer Durchhang in der Mitte zwischen den Riemenscheiben ist ein gutes Indiz für eine korrekte Spannung.